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wilhelm berger: prozessreflexion

Die wesentlichste Produktivkraft im gemeinsamen Prozess ist eine doppelte: die Begegnung und die wechselseitige Störung. Die Begegnung erfahre ich als ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Menschen, die sich aus ihren Produktionsprozessen heraus öffnen. Dabei kommen die freudvollen Komponenten dieser Prozesse genauso zur Sprache wie die Schwierigkeiten, auf die man stößt. Inhaltlich wird an den Unterschieden thematisch, was uns verbindet. Deshalb sollen die Perspektiven der Künste und der Wissenschaften nicht vermischt, sondern gerade die Differenzen zugespitzt werden. Als sozialer Vorgang betrachtet, ver-rücken sich dann die Positionen. Was macht uns einander fremd? Was haben wir einander zu sagen? Was sich in diesem Prozess ereignet, ist das Thema einer „Ästhetik der Transformation“, die Ursula Brandstätter vorschlägt. Dieser Prozess hat noch keine etablierten sozialen Formen. An ihnen arbeiten wir wie Seittänzer im Sinne von Immanuel Kant. Der Prozess ist gelungen, wenn er sich auch in den einzelnen Produkten ausdrückt. Es passiert ungeheuer viel. Wie wir diese Vielfalt so dokumentieren, dass sie auch für andere nachvollziehbar wird, ist noch eine offene Frage.